Für Mac OS X und Windows stehen zeitnah die aktuellen Versionen als fertig kompilierte und gepackte Version zum Download bereit – es besteht also meist nicht die Notwendigkeit, Scribus selbst aus dem Quelltext zu kompilieren. Unter Linux sieht dies anders aus:
Die meisten Distributionen liefern die Scribus-Version mit, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Distribution aktuell war. Will man eine aktuellere Version als die mitgelieferte verwenden, muss man Scribus selbst kompilieren, diese Seite erklärt, wie dies für die aktuellste stabile Version, Scribus 1.4.6, und Debian-basierte Distributionen wie Ubuntu, Linux Mint, Bodhi Linux und natürlich Debian selbst funktioniert.
Diese Anleitung wurde auf Debian 8.3 und Ubuntu 14.04 getestet, neuere Distributionen sollten weniger ein Problem darstellen als ältere. Die Befehle Zeile für Zeile im Terminal auszuführen, beansprucht (mit Wartezeit) etwa eine dreiviertel bis eine Stunde.
Es ist egal, ob (eine ältere Version von) Scribus bereits aus den Repositories der Distribution installiert wurde, da beide Versionen dank des Anhängens der Versionsnummer zu unterscheiden sind.
apt
.
Sollte sich jemand damit beschäftigen, sollten die Änderungen hier aufgenommen werden!
Verzeichnisse für Installation und den Quellcode anlegen und letzteres betreten:
sudo mkdir /usr/local/scribus-1.4.6 mkdir ~/scribus-src cd ~/scribus-src
Quellcode-Archiv von Scribus 1.4.6 herunterladen und entpacken:
wget -O scribus-1.4.6.tar.xz https://sourceforge.net/projects/scribus/files/scribus/1.4.6/scribus-1.4.6.tar.xz/download tar -xJf scribus-1.4.6.tar.xz
Heruntergeladenes Quellcode-Archiv ggf. löschen:
rm scribus-1.4.6.tar.xz
Abhängigkeiten von Scribus auflösen1) (ca. 230 – 400MB an Platz benötigt):
sudo apt-get build-dep scribus
E: Es müssen einige 'source' URIs in Ihre sources.list eintgetragen werden
erscheint, muss die Option „Quelltext“ in den Systemeinstellungen unter „Software“ ausgewählt werden:
Buildverzeichnis erzeugen, dort hineinwechseln und CMake ausführen:
mkdir ~/scribus-src/builddir cd ~/scribus-src/builddir /usr/bin/cmake ../scribus-1.4.6 -DCMAKE_INSTALL_PREFIX:PATH=/usr/local/scribus-1.4.6 -DWANT_VERSIONING=1 -DLCMS_INCLUDE_DIR=/usr/include
Bauen (Fortschritt wird in Prozent angezeigt, Warnungen können – so lange das Programm komplett durchläuft – ignoriert werden, der Vorgang dauert ca. 30 min) und installieren:
make sudo make install
Scribus starten und Starter hinterlegen (je nach Desktopumgebung per Rechtsklick auf das Programmicon (z.B. Unity), per .desktop-Datei und / oder Menüeditor):
/usr/local/scribus-1.4.6/bin/scribus-1.4.6
ToDo: Erkenntnisse aus diesem Thread im Scribus-User.de-Forum einfließen lassen. — Julius Cordes 2016/02/18 13:45
Ins Build-Verzeichnis wechseln:
cd ~/scribus-src/builddir
Installation entfernen:
sudo make uninstall
Ggf. noch Verzeichnis entfernen:
sudo rm -r /usr/local/scribus-1.4.6
… funktioniert prinzipiell nicht anders als bei Scribus 1.4.6 (siehe oben), allerdings mehr Abhängigkeiten als selbiges, vgl.: http://wiki.scribus.net/canvas/Building_SVN_versions_with_CMake#MS_Publisher_and_WPG_Importers
Als erstes muss wieder das Quellcode-Archiv (.tar.xz
), diesmal halt nur das der Entwicklungsversion, heruntergeladen und entpackt werden: https://sourceforge.net/projects/scribus/files/scribus-devel/
Zusätzliche Abhängigkeiten installieren (zusätzlich zu sudo apt-get build-dep scribus
):
# [...] sudo apt-get install qt5-qmake libpodofo-dev qttools5-dev qtdeclarative5-dev
Ab Ubuntu 16.04 (evtl. auch 15.10?) zusätzlich:
sudo apt-get install qttools5-dev-tools librevenge-dev libmspub-dev libvisio-dev libcdr-dev libpagemaker-dev
(Bibliotheken müssten sonst von Hand manuell werden: http://wiki.scribus.net/canvas/Librevenge)
CMake ausführen:
/usr/bin/cmake ../scribus-1.5.2 -DCMAKE_INSTALL_PREFIX:PATH=/usr/local/scribus-1.5.2 -DWANT_VERSIONING=1 # [...]
Installieren:
make -j4 sudo make install
Natürlich könnte ein Software-Archäologe und Linux-Fan auch alte Scribus-Versionen installieren, bei Verisonen der 1.4er Reihe sollte es keine Probleme geben allerdings bei älteren, beispielsweise 1.3.3.14 – das Problem ist hier, dass das Toolkit Qt3 den meisten modernen Distributionen nicht mehr mitgeliefert wird (aktuellste Version ist Qt5!) und dies damit eine unerfüllte Abhängigkeit darstellt.
ToDo: Qt3 kompilieren (möglich?); alte, aber noch unterstützte Distribution mit vorhandenem Qt3 installieren (Ubuntu 12.04?!) — Julius Cordes 2016/02/17 01:05