Das Portable Document Format ist ein von Adobe initierter und weit verbreiteter Standard, der es – im Gegensatz zu den im Web benutzten Technologien Hypertext Markup Language (HTML) und Cascading Style Sheets (CSS) – erlaubt, Dokumente zu erzeugen, die auf allen Ausgabegeräten gleich aussehen, sich aber deshalb auch nicht an das Ausgabemedium anpassen. PDF ist das primäre Ausgabe-Format von Scribus und das Format, das von Druckereien als Format zur Datenanlieferung gefordert wird.

Das Thema PDF hängt eng mit dem Farbmanagement zusammen.

Ihr solltet beim PDF-Export die PDF-Version und das Farbprofil verwenden, die von eurer Druckerei gefordert werden. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen sich die Druckerei nicht sicher, was sie eigentlich haben will: Wird PDF/X-3 und „alles in CMYK“ verlangt, sollte als PDF/x-1a exportiert werden ¹⁾.

Einige wichtige PDF-Varianten:

Im Gegensatz zu späteren Versionen keine Unterstützung für Transparenzen. Häufig kleinster Nenner bei den Druckereien.

Unterstützung von Transparenzen und 128 Bit-Verschlüsselung.

Unterstützung von Ebenen (in vorherigen Versionen werden Ebenen beim Export reduziert).

PDF/X fasst verschiedene Normen für die Eigenschaften von PDF-Dateien als Druckvorlagen zusammen. Beherrscht Scribus eine bestimmte PDF-Version / Variante erst ab einer bestimmten Version oder bisher nicht, so ist dies angegeben.

Nur CMYK und Sonderfarben sowie Graustufen sind als Farben erlaubt, Unterstützung ab Scribus 1.4.4 (veröffentlicht am 29. Mai 2014).

CMYK und Sonderfarben (wie in X-1a) sowie RGB-, Lab- und ICC-basierte Farbräume sind erlaubt, Option erscheint in Scribus nur, wenn das Farbmanagement aktiviert ist.

Erweiterung von X-3 zwecks Unterstützung von Ebenen und Transparenzen, Unterstützung ab Scribus 1.5 (Entwicklerversion).

PDF/A ist eine definierte Untermenge des PDF-Formats zur Langzeitarchivierung digitaler Dokumente, Sicherstellung der Kompatibilität durch Validierung gegen die Dokumentspezifikation (z. B. mit veraPDF); bisher nicht in Scribus unterstützt – LibreOffice Writer kann allerdings über Datei > Exportieren als PDF… und Auswählen der entsprechenden Checkbox ein PDF/A erzeugen.

• Vorschau: Testen, ob Informationen im Dokument auch für Farbblinde und Menschen mit Rot-/Grün-Sehschwäche zugänglich sind:
• Grundproblem: Anders als (sauber erstelltes) HTML (Websites) ist PDF (von Haus aus) nicht semantisch, eine Überschrift 1. Ordnung ist nicht unbedingt als solche ausgezeichnet, sondern einfach nur normaler Text, der beispielsweise in Times New Roman Bold, 25pt ausgezeichnet ist – für Sehende ganz klar als Überschrift erkennbar, für Menschen mit Sehschwäche hingegen nicht.
• Tagged PDF (mit Scribus nicht möglich!?) ⇒ evtl. Nachbearbeitung mit dem propritären und kostenpflichtigen Adobe Acrobat nötig: https://www.einfach-fuer-alle.de/artikel/checkliste-barrierefreie-pdf/

Da eine PDF-Datei im Prinzip (also ohne Kompression oder Verschlüsselung) nur aus Text besteht, lässt sie sich auch mit einem Texteditor bearbeiten oder erstellen. In der Praxis überlässt man das natürlich einem darauf spezialisierten Programm wie Scribus, aber es kann dennoch interessant sein, die Hintergründe zu kennen, warum folgender Haufen Text ein gültiges PDF darstellt (das Beispiel stammt aus einem sehr guten PDF-Howto):

hello_world.pdf

%PDF-1.4
1 0 obj
<< /Title (Hallo Welt) >>
endobj
2 0 obj
<< /Type /Catalog
   /Pages 3 0 R
>>
endobj
3 0 obj
<< /Type /Pages
   /MediaBox [0 0 595 842]
   /Resources
   << /Font << /F1 4 0 R >>
      /ProcSet [/PDF /Text]
   >>
   /Kids [5 0 R]
   /Count 1
>>
endobj
4 0 obj
<< /Type /Font
   /Subtype /Type1
   /BaseFont /Helvetica
   /Encoding /WinAnsiEncoding
>>
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<< /Type /Page
   /Parent 3 0 R
   /Contents 6 0 R
>>
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>>
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ET
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   /Info 1 0 R
   /Root 2 0 R
>>
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534
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